„Practice random acts of kindness and sensless acts of beauty“ 

Diesen Satz (zu deutsch: übe Dich in zufälligen Handlungen der Freundlichkeit und Taten sinnloser Schönheit) kritzelte die Authorin Anne Herbert 1982 auf ein Tischset in Sausalito, Kalifornien und löste damit eine weltweitet Bewegung aus, die bis heute unzählige Menschen fasziniert und dazu motiviert Gutes in die Welt zu tragen. Diese Random Acts of Kindness (RAOK) sind gute Taten, die den Wunsch zum Ausdruck bringen, Gutes zu tun und anderen Menschen und Lebewesen ohne Eigennutz zu helfen. (Inspirierende Geschichten dazu gibt es unter www.randomactsofkindness.org).

Freundlichkeit ist ein Verhalten von Mitgefühl, Fürsorge und Wohlwollen. Schon Patanjali erwähnt Maitri (Sanskrit: Freundlichkeit, Güte, Wohlwollen) an mehreren Stellen des Yoga Sutra, welches als Standardwerk des philosophischen Yoga gilt. Die Entwicklung von Maitri wird als eine der wichtigsten Aufgaben auf dem spirituellen Weg und als eine der grossen bhavanas (Tugenden) angesehen. Durch die Kultivierung von Maitri werden negative Emotionen transformiert und ein Gefühl der allgemeinen Verbundenheit und Einheit erzeugt. Im Buddhismus ist Metta (Pali: liebende Güte, Mitgefühl) ein zentrales Thema und das Fundament aller buddhistischen Meditationen. Metta ist eine tief empfundene Haltung von Wohlwollen und ein aufrichtiges Interesse nach dem Wohlergehen aller fühlenden Wesen.

Freundlichen Gesten und Taten können ganz einfach sein. Es ist weder schwierig noch braucht es viel Geld. Freundschaft und Mitgefühl kann man in einem Lächeln ausdrücken, in Worten, oder einer helfenden Hand. Selbst kleinste Gesten haben das Potential, das Leben eines Menschen zu verändern, und vermitteln Geborgenheit, Wärme und Verbundenheit für den Empfänger sowie den Gebenden.

In Neapel kennt man beispielsweise schon seit 100 Jahren die Tradition des „Caffe Sospeso“, dem aufgeschobenen Kaffee: wer kürzlich Glück hatte oder einfach genug Geld besitzt, zahlt zwei Kaffees, trinkt aber nur einen und schenkt den anderen jemandem, der sich keinen leisten kann. Was für eine wunderschöne Geste der Verbundenheit und der Empathie!

Wie würde eine Welt aussehen, in der wir alle ein bisschen freundlicher und fürsorglicher zueinander wären? Freundlichkeit als Haltung ist ansteckend. Wenn du deine Freundlichkeit grosszügig verschenkst, wird es Andere dazu inspirieren, dasselbe zu tun. 

Am Samstag, den 25. Mai wird in der Schweiz zum ersten Mal zum „Tag der guten Tat“ aufgerufen. Unterstützt wird diese Aktion von verschiedenen Firmen und Organisationen wie z.B. Coop, WWF und der Pfadi (#TagDerGutenTat).

Aber natürlich sollen die guten Taten nicht auf einen Tag reduziert werden, sondern zu einer Lebenseinstellung und Denkhaltung werden, die die Kraft haben, dich, deine Nächsten und die Welt zu transformieren. Probier’s doch einfach aus und sieh welche Freuden es dir bereitet.